»Ich bin ein Sammlertyp – und irgendwann hatte ich einfach zu viele Fahrräder, um sie in einem Leben zu restaurieren und zu fahren«, erzählt Jörg, während sein großer, glitzernder Schwarm von 34 Rädern ihn vor seinem Fahrradschatz-Container bunt umzingelt. Die Rettung von Jörgs Platzproblem nahte in Form der Wilhelmsburger Zinnwerke. Hier traf Jörg mit seiner Fahrradverrücktheit auf offene Ohren und fand neben der E-Bike-Ausleihstelle von list and ride, der FahrradGarderobe und vielen leidenschaftlichen Lasten- und Klappradfahrer*innen die beste Nachbarschaft.
 »Die Formel für Fahrradfreaks lautet ja n+1. Du hast nie genug Räder. Du brauchst immer noch eins dazu.« Bei Jörg sind es vor allem Falt- und Bonanzaräder sowie sonstige nostalgisch-romantische Oldtimer-Schätzchen. Zu seinen absoluten Perlen gehören unter anderem das kleinste Lastenrad der Welt (ein Kettler Cityhopper aus den 1980er Jahren) und ein Bibici-Tandem aus Italien, bei dem der Stolker (also der Hintermann) über der Hinterachse sitzt und so zwei Personen mit einem Rad in Normalgröße fahren können.
Seinen Lebensunterhalt verdient Jörg als Motorsportjournalist. Aber privat gilt seine Leidenschaft dem Fahrrad. »Das Auto löst in der Stadt sein Mobilitätsversprechen nur noch begrenzt ein. Das Rad ist da oft die viel clevere Variante.« Für seinen Arbeitgeber entwickelt er 2015 eine Fahrradzeitschrift – »Bike Bild«. Der beste Beweis dafür, dass Fahrradmobilität inzwischen auch ein Thema für die Massen ist.
»Für die Zinnwerke und mich wünsche mir, dass hier ein richtiges Radcluster entsteht – ein moderner Mobilitäts-Hub. In den meisten Fällen ist das Rad nunmal das überlegenere Verkehrsmittel. Und wenn der Radverkehr in Hamburg auf 25 % erhöht werden soll, dann braucht sowas jeder Stadtteil.« Jörgs Part (und der seiner Zweirad-Perlen) wäre darin dann die allerschönste historische Herleitung.

Wer auf dem Laufenden bleiben möchte rund um Jörgs Fahrradleidenschaft ist hier richtig.

Jörg betreibt die Fahrselbsthilfewerkstatt FIX UND FERTIG.

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