Zinnwerke | ein Raum für Kreative, ein Ort für alle in Hamburg Wilhelmsburg

Das Haus

Das Maschinenhaus und die Elektrolysehallen der Wilhelmsburger Zinnwerke wurden 1933 am westlichen Ufer des Veringkanals fertiggestellt. Als Teil einer der damals wichtigsten Zinn- und Kupferhütten Deutschlands hat der Ort eine höchst wechselvolle Geschichte. Von Anbeginn international vernetzt, gab es hier sowohl kommunistischen Widerstand, als auch verbrecherische Zwangsarbeit und kriegsrelevante Produktion. Wir sind uns dessen heute bewusst und arbeiten die Geschichte und ihre Geschichten punktuell in Projekten wie »Wer ist Hans« mit auf.

Schwer getroffen im Zweiten Weltkrieg wurde die industrielle Historie mit der Sturmflut im Februar 1962 endgültig beendet. Die Produktionsstätten wurden zur Norddeutschen Affinerie auf die Veddel und Peute verlagert, der Name Wilhelmsburger Zinnwerke geriet in Vergessenheit und die Fabrik fiel in einen Dornröschenschlaf.


Durch den sozialen Beschäftigungsträger Hamburger Arbeit wurde das Gelände in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wiederhergestellt. Es dauerte aber bis 2011 die weißen Tiger der Stadtentwicklung, Kreative, hier gesichtet wurden und die Zinnwerke zu ihrem neuen Habitat erklärten. Ohne strategischen Plan, großes Kapital oder das Wissen um die reiche Geschichte des Areals kamen erst wenige, dann einige und schließlich so viele, dass der verfügbare Platz schnell voll war.


1903 – 1963

Die Zinnwerke werden 1903 zur Verhüttung von Zinnerzen und zinnhaltigen Rückständen von Dr. Harald Timmermann (1872 – 1930) gegründet. Anfang der 1930er Jahre erfolgt die Erweiterung um die Herstellung von Kupfer in den 2.500 Quadratmeter großen Elektrolysehallen aus dem Jahr 1933 (heute Am Veringhof 7). Die Spuren der Besitz- und Produktionsumstände der Wilhelmsburger Zinnwerke verlieren sich bis zur Stillegung im Jahr 1963. Mit dem Produktionsstopp werden die Zinnwerke demontiert und die heutige Aurubis AG baut die gesamte Firma in Wilhelmsburg ab, um sie samt der Beschäftigten auf die Veddel zum Firmensitz umzuziehen. Lediglich der Betrieb der Mischzinnanlage wird danach bis zum 15.06.1964 aufrechterhalten. Bis zur Stilllegung zählen die Wilhelmsburger Zinnwerke mit einer jährlichen Kapazität von 25.000 Tonnen Kupfer zu den wichtigsten Kupferhütten Deutschlands.

1903 – 1963

Die Zinnwerke werden 1903 zur Verhüttung von Zinnerzen und zinnhaltigen Rückständen von Dr. Harald Timmermann (1872 – 1930) gegründet. Anfang der 1930er Jahre erfolgt die Erweiterung um die Herstellung von Kupfer in den 2.500 Quadratmeter großen Elektrolysehallen aus dem Jahr 1933 (heute Am Veringhof 7). Die Spuren der Besitz- und Produktionsumstände der Wilhelmsburger Zinnwerke verlieren sich bis zur Stillegung im Jahr 1963. Mit dem Produktionsstopp werden die Zinnwerke demontiert und die heutige Aurubis AG baut die gesamte Firma in Wilhelmsburg ab, um sie samt der Beschäftigten auf die Veddel zum Firmensitz umzuziehen. Lediglich der Betrieb der Mischzinnanlage wird danach bis zum 15.06.1964 aufrechterhalten. Bis zur Stilllegung zählen die Wilhelmsburger Zinnwerke mit einer jährlichen Kapazität von 25.000 Tonnen Kupfer zu den wichtigsten Kupferhütten Deutschlands.

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Bombensch‰den Krananlage
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Schau.Spiel.Platz.

Schau.
Spiel.
Platz.

Als 2013 die Wilhelmsburger Zinnwerke vom Abriss für den »Opernfundus« bedroht waren, konnten die neuen Zinnwerker*innen durch das Engagement aller Nachbar*innen und den Protest des gesamten Stadtteils dieses quartiersprägende Industriedenkmal retten. Seitdem sind die Zinnwerke wichtiger Vermittler für die Entwicklungen am Kulturkanal, lebendiger Freiraum und Treffpunkt für unterschiedlichste Bewohnerschaften Wilhelmsburgs und Hamburgs und werden getragen von bürgerschaftlichem und ehrenamtlichen Engagement – ohne finanzielle Unterstützung der Stadt.


Für die Zukunft haben wir Pläne erarbeitet, diesen Ort gemeinsam mit der Stadt zu einem Haus der Zukunft weiterzuentwickeln. Zeitgemäß in der Ausführung, mit einem klaren Bezug zum Stadtteil, der Geschichte im Kopf und Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit. Ein Reallabor, in dem die althergebrachten Muster der Behördenlogik aufgebrochen werden können. Wissenschaft kann gar nicht ohne Kunst, Stadtentwicklung braucht Bildungslandschaften und Architektur schmeckt mit Kulinaristik noch viel besser. Auch aufgrund der jahrzehntelang gewachsenen Problemlagen bietet sich hier die Chance »NEU« zu denken, zu planen und zu handeln. Vom Zinn zum Sinn!


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Wir halten euch gern auf dem Laufenden was in den Zinnwerken passiert

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